- Augenheilkunde
- Brille, Kontaktlinsen & Co
- Mehrstärkenbrillen
Die Frage, ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt oder welche Brille oder Kontaktlinse die richtige ist, kann ein Sehtest und eine augenärztliche Untersuchung klären.
Zunächst werden die Augen vermessen, um objektive Daten über vorliegende Brechungsfehler zu erhalten. Zum subjektiven Feinabgleich folgt dann der Sehtest, bei dem die optimale Brillenstärke und die Verträglichkeit dieser ermittelt werden. Der Patient muss hierbei meistens Zahlen vorlesen. Dabei werden ihm unterschiedliche Brillenstärken vorgesetzt bis eine optimale Sehschärfe erreicht ist. Patienten, die sowohl in der Nähe als auch in der Ferne nur noch unscharf sehen können, kann mit einer Brille oder Mehrstärken-Kontaktlinsen geholfen werden. Als Mehrstärkenbrille werden Brillen bezeichnet, die in allen Entfernungen ein scharfes Sehen ermöglichen.
Es werden zwei Arten der Mehrstärkenbrillen unterschieden:
- Zweistärken- oder Bifokalbrille: sie besteht aus Gläsern für die Ferne mit sichtbar abgegrenztem Teil für die Nähe.
- Dreistärken- oder Trifokalbrille: sie vereint drei Korrektionszonen in einem Brillenglas, wobei der Mittelteil besonders wichtig ist, da er für ein scharfes Sehen in mittlerer Entfernung (50cm bis 1m) und somit z.B. für den Bildschirmarbeitsplatz oder handwerkliche Tätigkeiten sorgt.
Beim ersten Tragen einer Mehrstärkenbrille gilt es Folgendes zu beachten:
- der Träger muss sich oftmals zunächst an die neue Brille gewöhnen und zu Beginn etwas vorsichtig sein.
- der Blick sollte eher über die Kopfbewegung als über die Augenbewegung gesteuert werden, da beim Blick zur Seite besonders in der Nähe Unschärfen entstehen können.
- der Blick geht durch die benötigte Korrektionszone, d.h. bei Objekten in der Ferne wird der Blick angehoben, bei nahen Objekten gesenkt.
- Vorsicht bei Treppenstufen. Werden diese durch eine Blicksenkung mit dem unteren Nahteil der Brille erfasst, erscheinen sie unscharf und können übersehen werden.
- Die Trennkanten der verschiedenen Korrektionszonen können zu minimalen Bildsprüngen führen.
Folgende Zusatzeigenschaften sollten bei der Wahl des Brillenglases berücksichtigt werden:
- Entspiegelung: sie vermindert störende Reflexe, erhöht die Lichtdurchlässigkeit und somit das Kontrastsehen.
- Sonnenschutz: Gläser, die Licht absorbieren, filtern schädliche UV-Strahlen und vermindern die Lichtdurchlässigkeit.
- Bruchfestigkeit: vor allem beim Sport aber auch bei Berufen mit körperlichem Einsatz eignen sich bruchfeste Gläser aus Kunststoff. Sie korrigieren genauso präzise wie Glas, sind leichter, verkratzen aber leider auch leichter.